BLUTSBRÜDERKUSS

Fünfundzwanzig Jahre nach Kapitulation des Volkes der DDR vor der kommunistischen Idee und dem Zerbersten eines sozialistischen Traums sucht das deutsche Volk in seiner Verzweiflung immer noch sein Glück im Größenwahn der Wohlstandswachstumsgier, um vor der menschlich friedlichen Grundverantwortung zu flüchten.
Unter Führung der NATO und ihrem Alphawolf USA wurden seit dem zweiten Weltkrieg in kapitalistischen Invasionskriegen 30 – 40 Millionen Menschen weltweit getötet.
Der Autor beschreibt vor traurig tragischem Hintergrund seine letzten Beobachtungen des Ostberliner Alltagsleben im November 1989. Beobachtungen, die zwischen Goldbroilerschankstuben, gelben Stahltelefonzellen, im Untergrund befundenen Pressluftmusikgewölben und in die Westzone fliehenden Stahlbetonkindern statt fanden. Eine Flucht in die Zauberwelt der Dildo Kings, Bordellgefängnissen, sowie einer sich öffnenden Kapital pervertierten, auf Koks verfickten Gesellschaft.
Eine in schwarzen Humor erzählerisch eingebettete, dramenhaft geschilderte und vor allem kritische Odyssee über ein sterbendes System und die damit einhergehenden Eliminierung eines Vaterlandes und der Identität seiner Menschen.
Auch für dieses literarische Werk gilt: Keine Lektüre für den schnellen Genuss. Es ist antikapitalistischer, harter Beat aus Berlin. Kein Kulturgut für Leichtathleten unter den Literaturkonsumenten.

Taschenbuch
Seiten: 154
Erscheinungsjahr: 2015
Preis: 12,00 € (inklusive Versandkosten)